Schwarz-Grüne Freunde am alten Tivoli

SSW-Freunde, ein Stück Fan Geschichte aus den Achtzigern

Schwarz-Grüne Freunde am alten Tivoli

Nach zwei Jahren Zweitligafußball kamen nun wieder die „Großen“ auf den Tivoli. Dieser Aufschwung führte auch dazu, dass sich einige Innsbrucker Fans zusammenfanden und den „1. offiziellen Anhängerverein des Fußballklubs Sparkasse Swarovski Wacker Innsbruck“, die SSW-Freunde, gründeten.

1982 gegründet, hatte der Anhängerverein vorwiegend Mitglieder aus Innsbruck und Umgebung. Nach der Aufstiegs- und Gründungseuphorie waren bereits über 100 Mitglieder zu verzeichnen. 1984 kam es aber zu Unstimmigkeiten und mangels Führungspersonen drohte sich der Anhängerklub aufzulösen.

Ein Oberösterreicher hauchte den SSW-Freunden neues Leben ein

Ein Linzer, schon vorher Mitglied der SSW-Freunde, meldete sich bei den Innsbruckern um den Anhängerverein weiterzuführen. Durch Inserate in Zeitungen wurde auch ich auf die SSW-Freunde aufmerksam und es kam zu einem ersten Zusammentreffen im Frühjahr 1985 in Linz. Eine Klubzeitung erschien viermal im Jahr und der Zugang zu Vereinswimpel, Poster und anderen Artikeln wurde einfacher.

Eine schöne Zeit im Kreise von Freunden

Wir trafen uns immer öfter und besuchten die Spiele in Linz, Wien, der Südstadt, Graz und fuhren sehr oft auf den Innsbrucker Tivoli. Vorwiegend waren Nieder- und Oberösterreicher bei den SSW-Freunden Mitglied, aber bald kamen auch einige Tiroler, Wiener, Steirer und sogar Mitglieder aus Deutschland dazu. Ich fuhr mit meinem Auto und sammelte entlang der Westautobahn die Leute ein bis der Wagen voll war. Anfangs waren wir meist drei, vier Autos und alle kannten sich bald gut untereinander.

Der Fanklub wurde aber immer größer und so ergab es sich dass ich immer weniger mit meinen neugewonnenen Freunden gemeinsam fahren konnte, da ich immer wieder andere neue Mitglieder mitnehmen musste. Übernachtet wurde zumeist im Volkshaus Reichenau wo wir immer mit Manni Linzmaier und seinen Eltern am Abend „fachsimpeln“ konnten.

Erinnerungen an besondere Spiele

Spiele, die man selber miterleben konnte, bleiben natürlich immer in besserer Erinnerung.
Aber einige ganz besonders. So zum Beispiel das letzte Spiel der Frühjahrsmeisterschaft 1985. Nach einem Kurzurlaub in Tirol mit Besuch des Wacker-Sekretariats und dem Zieleinlauf der Österreich-Radrundfahrt in Wattens, folgte eine stundenlange Anreise über das Zillertal, Gerlos und Felbertauern nach Klagenfurt. Übermüdet kamen wir in Klagenfurt an. Es war unser erster Besuch im Wörthersee-Stadion. Wacker spielte schwach, 0:0 zur Pause, nach Seitenwechsel ging Klagenfurt 2:0 in Front, ehe Jörgensen mit dem Anschlusstreffer zum 1:2 die Europacupträume der Innsbrucker rettete.

Oder der Krimi in der „Gruabn“ im November 1986. Nach einem schnellen Tor von Jurtin, der Ausgleich durch Spielmann. Pausenstand. In der zweiten Hälfte brachte wieder Spielmann Wacker in Front und in der 61. Minute erhöhte Roscher auf 3:1. Alles eitel Wonne nur noch zehn Minuten zu spielen. Doch: Jurtin (84.), Bakota (86.), Schauss (87.) – 3:4! Die Heimreise war ein Alptraum. Wir fuhren zwar über zwei Stunden, aber im Auto hat keiner ein Wort gesprochen….

Ganz besonders in Erinnerung ist mir jedoch, das letzte Heimspiel als „SSW Innsbruck“ im Mai 1986 gegen den GAK. Roscher, Spielmann, Roscher, bei einem Gegentreffer von Gamauf – 3:1. Zur Verabschiedung rief das ganze Stadion „Wacker, Wacker, Wacker“. Es war das letzte Bundesliga-Heimspiel in Schwarz-Grün.

Swarovski Tirol statt Wacker

Im Frühjahr 1986 im Cafe Weiss in Wattens wurden die SSW-Freunde von Herrn Gernot Langes und Herrn Hechenleitner über die Gründung des FC Swarovski-Tirol und dessen neue Klubfarben blau-weiss informiert. Der Anhängerklub sollte von nun an „FCS-Freunde“ heißen. Wir verließen das Cafe Weiss mit „gemischten Gefühlen“ und ich hatte Kopfweh. Nach den Änderungen im Sommer und den Neubeginn des FC Wacker in der 2.Klasse Mitte verließ ich die SSW-Freunde und verlor nach und nach den Kontakt

Aus für die FCS-Freunde

Aber nicht nur meine Zeit mit den „Freunden“ war zu Ende, kurze Zeit später lösten sich im Verlauf des Jahres 1987 auch die FCS-Freunde auf. Mangelnde Unterstützung durch den Verein wurde als Grund angegeben.

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