Wenn man vom Legenden-Sturm am Tivoli schreibt, kommt man an Wolny-Siber-Redl keinesfalls vorbei. Dieses Trio erzielte in den späten Sechzigern und Anfang der Siebziger des vorigen Jahrhunderts gemeinsam nicht weniger als 153 Tore.
Der Erste
Der mittlerweile 67-jährige Helmut Siber begann seine Karriere in Hall und wechselte 1964 zu Wacker Innsbruck. Er spielte bis 1969 für die Schwarz-Grünen und erreichte mit ihnen zweimal den Vizemeistertitel. Eine große Enttäuschung widerfuhr „"Pumperl" Siber 1969, als Wacker Innsbruck den Meistertitel nur um ein Tor verfehlte. Siber spielte 11 Mal im Nationalteam. Sein Teamdebüt gab er am 27. Mai 1967 im Prater gegen England. Endstand nach allgemeiner schlechter Leistung: 0:1. „Was brauch ma den Provinzler, motzten daraufhin einige Stadionbesucher." Siber gab die Antwort auf seine Art. Eine Woche später stand es gegen den Wiener Sportklub am Tivoli bereits nach zehn Minuten 3:0 für Wacker mit drei Siber-Toren. In seiner zweiten Amtszeit bei Wacker 1972/73 kam er dann doch noch zu Meisterehren. Insgesamt erzielte Siber 42 Tore für die Innsbrucker.
Der Erfolgreichste
Vom Meister Rapid kommend, spielte Franz Wolny von 1965 bis 1973 für Schwarz-Grün. Er war der Erste, der den Wiener Schmäh zu Wacker brachte.
Wolny, der Lebensmensch, kam auf 220 Einsätze für Wacker Innsbruck und erzielte dabei nicht weniger als 84 Tore. Insgesamt holte er mit Wacker sechs Titel: drei Meistertitel und drei Cupsiege.
Trainer Stastny, der den Wiener nach Innsbruck holte, meinte über ihn „den Wolny ändern mir nimma". Aber egal, trotz seiner etwas „anderen" Lebensphilosophie stimmten bei Franz Leistung und Einstellung immer zu 100 Prozent. Acht Mal durfte Wolny für die A-Nationalmannschaft auflaufen.
Der Meistberufene
Der Dritte im Bunde war Helmut Redl. Der am 17. September 1939 Geborene spielte zwei Saisonen in Innsbruck und wurde mit den Wackerianern in beiden Jahren Vizemeister. Von 1966 bis 1968 schoss Helmut Redl in insgesamt 52 Spielen 27 Mal das Runde in das Eckige.
Simmering gegen Kapfenberg, das ist Brutalität, davon konnte Helmut ein Lied singen. Nach einer schweren Verletzung – just bei diesem Derby – wechselte er an den grünen Inn zu Wacker. Der „Gringo", wie ihn Leopold Stastny nannte, war pfeilschnell, kopfballstark und verfügte über eine ausgezeichnete körperliche Verfassung. Einziges Manko seiner Karriere: „Gringo" Redl wurde mit keinem seiner Vereine je Meister oder Cup-Sieger. Redl wurde auch 19. Mal zum Nationalteam beordert, wo ihm immerhin sieben Treffer gelangen.
Wolny-Siber-Redl – klingt wie Gold, Silber und Bronze in den Ohren früherer Wackerianer. Zusammen mit Spielern, wie Senekowitsch, Pumm, Ettmayer, Santek, Sikic, Ludescher, Eschelmüller, Eigenstiller etc. bildeten diese drei Spieler den Stoff, aus dem Legenden gestrickt worden sind. Sie sind die Grundlage, warum Wacker Innsbruck heute noch Legende ist.
Und diese Legende lebt und es liegt an uns, sie aufrecht zu erhalten.
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