Wie man Alfred Hörtnagl am Tivoli kannte. Immer mit vollsten Einsatz.

Hörtnagl Alfred

Wie man Alfred Hörtnagl am Tivoli kannte. Immer mit vollsten Einsatz.

„Ali pack‘ die Sense aus“, war wohl einer der beliebtesten Fangesänge der Wacker Fans auf der Nordtribüne. Vor allem wenn Alfred „Ali“ Hörtnagl einem Gegner auf seine unnachahmlichen Art das Spielgerät zum wiederholten Male abnahm.

Wie alles begann

Alfred Hörtnagl, genannt Ali, wurde am 24. September 1966 in Matrei am Brenner geboren, wo er auch seine Kindheit verbrachte. Seine ersten fußballerischen Gehversuche startete Ali beim SV Matrei. Mit seinem Heimatverein gewann Hörtnagl die ersten Meistertitel. Danach übersiedelte er ins BNZ nach Schwaz. Im Sommer 1984 wechselte der Matreier ins U21 Team des FC Wacker. Sein Debüt in der Profimannschaft absolvierte Hörtnagl gegen Sturm Graz am Ende der Saison 1984/85.

Die erste Zeit in Innsbruck

Eine Verletzung beendete den vorläufigen Höhenflug. Nach einer längeren Pause kehrte Hörtnagl in die Mannschaft zurück, musste aber mit der Ersatzbank und Kurzeinsätzen vorlieb nehmen. Nach und nach fasste der Wipptaler wieder Fuß. Er war teil der Mannschaft, die im UEFA Cup für Furore sorgte und erst im Halbfinale gegen den späteren Gewinner aus Göteborg ausschied. Unter der Trainerlegende Ernst Happel avancierte der Mittelfeldspieler, nach einem Wellental zum Stammspieler und hatte großen Anteil am Gewinn des Doubles, sowie dem erneuten Meistertitel ein Jahr später. In der Saison 1992/93 stemmte Ali wieder einen Pokal: der FC Wacker Innsbruck wurde Cupsieger.

Die nächsten Stationen

1993 wechselte Alfred Hörtnagl vom FC Wacker Innsbruck zu Rapid Wien. Nach guten Leistungen landete das Team an der fünfte Stelle. Der Tiroler absolvierte 24 Meisterschaftsspiele und schoss zwei Tore. Trotzdem wurde der Vertrag nicht verlängert. Die nächste Station in der Laufbahn war Sturm Graz. Die Zeit bei den Steirern wurde von Verletzungen begleitet. Es kam aber zu einem versöhnlichen Ende: Trotz der langen, verletzungsbedingten Auszeit stellte sein damaliger Trainer Ivica Osim den Tiroler im Cupfinale auf, und der dritte Cupsieg war perfekt.

Die Legionärszeit

Hörtnagl wurde von AO Kavala unter Vertrag genommen, einem Verein der damals in der höchsten griechischen Liga spielte. Wollte man ursprünglich die Klasse halten, verfehlte der Verein nach einer tollen Saison knapp die internationalen Startplätze. Wegen des fehlenden Gelds und der unsicheren Zukunft verlängerte der Legionär nicht, sondern wechselte zu Apoel Nikosia, wo er zum ersten Mal von Kurt Jara trainiert wurde. Doch der Wipptaler fühlte sich nicht wohl auf Zypern und verließ den Verein nach kurzer Zeit.

Zurück am Innsbrucker Tivoli

Beim Innsbrucker Traditionsverein hatte inzwischen Frantisek Cipro das Traineramt übernommen. Der Tscheche hatte Hörtnagl bei einem Freundschaftsspiel (Anm.d.Red.: Apoel Nikosia spielte gegen seinen damaligen Verein Slavia Prag) gesehen und wollte ihn unbedingt im Kader haben. Somit kehrte der Mittelfeldspieler an seine erste Wirkungsstätte zurück. Ali war Fixpunkt der Mannschaft die später drei Meistertitel in Folge feiern konnte. Nach dem Crash des FC Tirol blieb Hörtnagl dem Verein treu und half mit, die Mannschaft von der Regionalliga in die Bundesliga zu führen. In seiner letzten aktiven Saison sorgte der Wipptaler für eine Novität in Österreich: Er war Spieler und zu gleich Sportdirektor.

Unvergessen bleibt die Art und Weise wie Alfred Hörtnagl seine Zweikämpfe bestritt. Stets hart aber fair, fürchteten ihn nicht nur seine österreichischen Gegenspieler. Der Schlachtruf der Fans spielte genau auf diese Attribute an, wenn sie „Ali pack‘ die Sense aus“ riefen.

Aktuell ist Ali Sportdirektor bei Rapid Wien.