Franz Oberacher, der fünf Jahre lang im Innsbrucker Dress seinen Gegner auf und davon gelaufen ist, wurde 1954 in Natters geboren. Er gehörte auch jener legendären österreichischen Nationalmannschaft an, die im Sommer 1978 bei der Weltmeisterschaft in Argentinien Deutschland mit 3:2 besiegte.
100 Meter in 11 Sekunden
Eigentlich wollte der Natterer gar nicht einmal Fußballprofi werden, sondern später einmal die elterliche Gastwirtschaft in Natters übernehmen. Bis 1974 spielte Franz im Nachwuchs des FC Wacker Innsbruck, mit einer kurzen Zwischenstation in Wattens. Gebhardt Zapf erkannte das Talent von Franz Oberacher und baute ihn 1974 in die erste Elf des FC Wacker Innsbruck ein. Wo ihm gleich bei seinem ersten Spiel ein Tor gelang. Der „Pferdeflüsterer“ Franz Oberacher (er war ein großer Pferdenarr, Anm.), spielte 147 Meisterschaftsspiele für Wacker Innsbruck und erzielte dabei 30 Tore. 19 Mal spielte Franz im Cup für die Schwarz-Grünen (drei Tore). International kamer 26 Mal (fünf Tore) zum Einsatz.
Höhepunkt in Oberachers Karriere dürfte wohl das Meistercup Rückspiel am 2 November 1977 gegen Celtic Glasgow gewesen sein, dass Wacker Innsbruck mit 3:0 sensationell gewonnen hat. Oberacher hat in diesem legendären Spiel zwei Tore aufgelegt und Eines selber geschossen. Ein unvergessliches Spiel, in dem man gesehen hat, warum er den Spitznahmen „Staubwolke“ zuerkannt bekam. Der schnelle Flügelflitzer lief die hundert Meter in elf Sekunden.
„Heute gehe ich nur mehr selten auf den Platz“
Franz Oberacher war ein echter Schwarz-Grüner. Das erste Mal besuchte er das Tivoli, wo gerade der legendäre Sturm, Wolny- Sieber- Redl brillierte. Mit elf Jahren kam er dann selbst zum Nachwuchs des FC Wacker Innsbruck, mit dem er österreichischer Juniorenmeister wurde. Oberacher zeichnete auch eine große Vereinstreue aus, welche man heute nur noch selten findet. Er hatte im Sinn, seinen Verein ewig die Treue zu halten
Auf die Frage hin, ob er heute auch noch auf den Fußballplatz zu finden sei, meinte Oberacher: „Selten, mit der letzten Tiroler Meistermannschaft hatte ich nichts am Hut. Die Jetzige gefällt mir da schon besser.“ Altobmann Gerhard Stocker spielte gemeinsam mit Franz Oberacher in der U-21 des FC Wacker Innsbruck
In Cordoba 19 Minuten lang einer der Helden
Insgesamt spielte der heute 55-Jährige acht Mal für die österreichische Nationalmannschaft. Mit Hans Krankl und Walter Schachner hatte Franz aber zu starke Konkurrenz.
Beim Wunder von Cordoba kam Oberacher in der 71 Minute aufs Feld. Oberacher dazu: „Ich hatte nur panische Angst beim dritten Tor im Abseits zu stehen. Zum Glück hat er nicht zu mir gepasst. Es war so ein überwältigendes Erlebnis“
Weitere Stationen
1979 wechselte Oberacher ins Ausland zum 1. FC Nürnberg, wo er dann für zwei Jahre unter Vertrag stand. 1981 spielte er für eine Saison beim AZ Alkmaar, den Ex-Klub seines ehemaligen Teamkollegen Kurt Welzl.
1982 wechselte der Jubilar zurück nach Österreich, zur Austria aus Klagenfurt, wo er bis 1987 spielte. Dann ging es zurück in die Heimat zum SV Natters und für eine Saison zum Sportverein Rapid Lienz. Ausklingen ließ „Staubwolke“ Franz seine glanzvolle Karriere dann 1990 beim SV Axams.
Heute leitet Oberacher ein Veranstaltungs- und Schulungszentrum in Innsbruck.