In Teil fünf unserer Geschichteserie berichten wir, wie der FC Swarovski Tirol trotz der erneuten Winterkrone nur denkbar knapp den dritten Meistertitel in Folge verfehlte.
Der FC Wacker Innsbruck hingegen konnte in der Landesliga West seiner Favoritenrolle mehr als gerecht werden.
In der letzten Runde ausgebremst
Zum Herbstausklang in der Saison 1990/91 lagen die Blau-Weißen noch zwei Punkte vor der Wiener Austria an der Tabellenspitze. In einem wahren Herzschlagfinale aber hatten dann die Tiroler das schlechtere Ende für sich.
In der alles entscheidenden letzten Runde lagen Linzmaier und Co in Salzburg 2:1 voran, während es in dem um 20 Minuten später angepfiffenen Spiel Admira gegen Austria Wien 2:1 stand. Als in Salzburg schon abgepfiffen war, sicherte Prosenik mit seinem Tor zum Ausgleich der Austria Wien doch noch den Meistertitel.
Nachsatz: Ohne Punktehalbierung vor dem Play-Off wäre der Meisterteller in Tirol geblieben.
International erlebte Ernst Happel und sein FC Swarovski Tirol nach dem Sieg gegen Kuusysi Lahti beim spanischen Meister Real Madrid seine schwärzeste Stunde. Die Tiroler kamen mit 1:9 gewaltig unter die Räder. Trotzdem war das Rückspiel am Tivoli ausverkauft und den Blau-Weißen gelang mit dem 2:2 Unentschieden ein ehrenhafter Abschied aus dem internationalen Geschäft.
Der Kader des FC Swarovski Tirol in der Saison 1990/91
Lindenberger, Hassler, Oraze, Ablinger, Streiter, Wazinger, Hartmann, Prudlo,
Baur, Gorosito, Linzmaier, Kirchler, Peischl, Schneider, Hörtnagl, Fuchs,
Kindl, Gyamfi, Danek, Westerthaler, Pacult, Marko, Wentz, Gussnig
Erneuter Anlauf des FCW
Statt Tiroler Liga musste der FC Wacker Innsbruck also 1990/91 in der Landesliga West eine Ehrenrunde drehen. Die als klarer Favorit gestarteten Schwarz-Grünen starteten gleich mit einen 6:1 in Mils. In der zweiten Runde bekam man aber beim Angstgegner SV Landeck einen kleinen Dämpfer. Im Tiroler Oberland kam man über ein 2:2 nicht hinaus. Dann ging es Schlag auf Schlag. In den Stadtderbys gegen Union Innsbruck und Mitfavorit Reichenau gingen die Wackerianer jeweils als klarer Sieger vom Platz. Nach einem 6:0 gegen den SK Zirl beendete man die Herbstmeisterschaft mit fünf Punkten Vorsprung auf SVG Reichenau. Eigentlich schon ein sicherer Polster. Aber auf Grund des Vorjahres blieb man im Lager von Wacker Innsbruck vorsichtig.
Bereits in den ersten Frühjahrsrunden konnte Wacker Innsbruck die Tabellenführung ausbauen. Nach einem 6:2 im Derby gegen Union Innsbruck gelang den Wackerianern mit einem 4:0 gegen den SV Oberperfuß das endgültige Meisterstück.
Die erste und einzige Saisonniederlage erhielt Wacker Innsbruck bei Verfolger Reichenau. Dieses Spiel war für Wacker jedoch bereits ohne Bedeutung. In der letzten Runde verabschiedeten sich Auer und Co. mit einem überzeugenden 9:1 Sieg in Zirl aus der Landesliga
Test bestanden
Im Tiroler Cup hatten die Wackerianer schon einmal die Möglichkeit für die Tiroler Liga zu testen. In der ersten Hauptrunde besiegte Wacker Innsbruck den Tiroler Liga Spitzenklub TSV Fulpmes sensationell mit 5:1.
Nach der Hürde SPG Schönberg-Mieders (4:0) bekamen es die Schwarz-Grünen mit dem SC Schwaz zu tun. Der Aufstiegskanditat in die Regionalliga wurde mit 6:0 in die Schranken gewiesen.
Mit einem 12:1 gegen SV Kirchdorf erreichte Wacker Innsbruck das Viertelfinale des Tiroler Cups. Dort zog man gegenüber Regionalligist SV Fügen den Kürzeren. Aber gerade dieses Spiel, in dem die um zwei Klassen höher spielenden Fügener phasenweise an die Wand gespielt wurden, hat klar gezeigt, Wacker Innsbruck war für die Tiroler Liga bestens gerüstet.
Ob sie dem gerecht wurden? Wir werden es erfahren.
Hier gehts zum vierten Teil: Zwei Mal Neustart, Einmal Euphorie
Hier gehts zum sechsten Teil: Das Ende einer Ära und Abschied aus der Tiroler Liga
Der Kader von Wacker Innsbruck 1990/91:
Zaudtke, Töchterler, Kaltenböck, R. Auer, Aschenwald, Radda, Blaas, Egger,
Troppmair, Ciaghi, Caha, Falger, Lenninger, Villgratner, Jungmann, Harald Schroll (später auch beim Neustart als FC Wacker Tirol dabei),
Ph. Schwarz, M. Peer, Wunderer, Wegscheider, Geir;