Wacker Innsbruck war lange Zeit fixer Bestandteil internationaler Bewerbe. Lang ist das inzwischen her. Viele können sich noch an die Auftritte im UEFA-Cup, Cup der Cupsieger oder der Champions-League-Qualifikation erinnern, doch wie war eigentlich der erste Auftritt der Schwarz-Grünen auf dem internationalen Parkett?
Mitropacup – der Vorläufer des UEFA-Cups
Im Rahmen des Mitropacups, dem Vorläufer des UEFA-Cups, wurde Wacker Innsbruck der ungarische Vertreter Banyasz Tatabanya zugelost. Die Bergwerksstadt Tatabanya liegt im Nordwesten Ungarns. Der Verein wurde 1910 als SC Tatabanya gegründet, die Klubfarben waren Blau-Weiß. Nach dem Krieg im Jahr 1948 stieg man erstmals in die höchste ungarische Liga auf. Nach anfänglichem Pendeln zwischen erster und zweiter Liga konnte man sich zunehmend Richtung Tabellenspitze orientieren.
Auf ins internationale Abenteuer
Im November 1966, genau am 30.11., reiste Wacker Innsbruck zu seinem ersten internationalen Bewerbsspiel nach Tatabanya. Die Ungarn waren Favorit, wurden in der abgelaufenen Meisterschaft Dritter, während Wacker Innsbruck nur an achter Stelle landete. Im Herbst lief es für die Schwarz-Grünen vom Inn aber recht gut, man mischte an der Tabellenspitze mit und der Herbstmeistertitel war zum Greifen nahe.
Trainer Stastny wäre mit einer knappen Niederlage schon zufrieden. Im Gegensatz zu den letzten Meisterschaftsspielen verkündete er, diesmal statt Leo Tschenett wieder Gordan Irovic ins Tor zu stellen. Schlussendlich spielte aber doch Tschenett. Wacker trat mit folgender Elf an: Tschenett; Eschlmüller, Sikic, Eigenstiller, Pumm; Ettmayer, Senekowitsch; Rinnergschwendtner, Wolny, Siber, Redl. Bei den Ungarn, die von dem ehemaligen Weltklasse-Spieler Nandor Hidegkuti gecoacht wurden, stand Torhüter Gelei im Tor, er war Mitglied der Mannschaft, die bei der Weltmeisterschaft in England Brasilien besiegte und den sechsten Endrang erreichte.
Auf Schneeboden fiel bereits in der 4. Minute das 0:1. Die Ungarn drückten daraufhin und wollten eine schnelle Vorentscheidung herbeiführen. Nach Seitenwechsel dominierten die Innsbrucker und kamen durch Redl und Siber zu guten Chancen, während die Ungarn nur noch einmal gefährlich vor dem Tor von Leo Tschenett auftauchten. Es blieb vor rund 3000 Zuschauern beim 0:1, ein Ergebnis, das für das Rückspiel noch alle Chancen offen hielt.
Als Herbstmeister ins Rückspiel
Bevor am Tivoli das Retourspiel in Szene ging, holte sich Wacker Innsbruck durch ein 2:1 gegen Austria Klagenfurt eine Runde vor Ende des Durchgangs den Herbstmeistertitel in der Staatsliga. Vor 11.000 Zuschauern erzielten Wolny und Redl die Tore.
Gegen Tatabanya erwartete man in Innsbruck einen ungarischen Abwehrriegel. Vom Klagenfurt-Spiel waren Senekowitsch, Redl und Sikic angeschlagen. Trainer Stastny brachte Sommer statt Redl, Senekowitsch und Sikic liefen aber trotz leichter Blessuren auf. Siber brachte Wacker Innsbruck in der 39. Minute in Führung. Nach der Halbzeitpause bemerkte man bei Schwarz-Grün die Strapazen. Innerhalb von elf Tagen waren vier Spiele zu absolvieren, die Ungarn drehten mächtig auf und gewannen schließlich auch die Partie. Das Spiel ging mit 1:2 verloren. Wacker Innsbruck musste sich bei seinem ersten Auftritt im Mitropacup auch gleich wieder verabschieden.