Sportskameraden unter sich

Der Sportklub Wacker gibt Rechenschaft

Sportskameraden unter sich

Vor 55 Jahren erschien dieser Text über die wackere Generalversammlung vom 14. Januar 1953 in der „Neue Tageszeitung“. Da unsere Zukunft in der Vergangenheit liegt, möchten wir euch diesen Text nicht vorenthalten. Seid wacker genug und lasst euch auf diese Zeitreise ein!

Bei der gut besuchten Jahreshauptversammlung des FC Wacker Innsbruck unter dem Vorsitz des Ehrenvorstandes Willi Linser gaben die einzelnen Funktionäre einen Rückblick über das verflossene Jahr 1952. Aus dem Bericht des Sektionsleiters für Fußball, Ehrenmitglied Dr. Walter Pervulesko, war u.a. zu entnehmen, daß die 1. Mannschaft mit neuer, energiegeladener Entschlossenheit in die Herbstsaison 1952/53 ging und den Herbstmeistertitel der 1. Klasse Innsbruck mit einem Punkt Vorsprung und einem Torverhältnis von 24:13 vor IAC 2 erringen konnte.

Die einzelnen Mannschaften des FC Wacker trugen im Berichtsjahr 1952 insgesamt 87 Spiele aus und konnten 47 Siege und 4 Unentschieden bei einem Torverhältnis von 305:203 erreichen. Schützenkönig wurde Hans Diedl mit 30 Toren. Für die sportliche Leistung und die traditionelle Wackerkameradschaft gebührt allen Aktiven der herzlichste und kameradschaflichste Dank.
Sehr zufriedenstellend waren u.a. auch die Berichte des Kassiers und des Sektionsleiters für Tischtennis.
Hierauf wurde der alten Vereinsleitung der Dank und die Entlastung ausgesprochen. Den nun eingebrachte Wahlvorschlag wurde wie folgt einstimmig angenommen: 1. Vorstand: Ehrenvorstand Willi Linser; 2. Vorstand und geschäftsführender Obmann: Rudolf Ottlyk; 1. Kassier: Willi Linser, 2. Kassier: Erich Tauber; Altherrenpräsident: Fritz Schwab sen.; Schriftführer Hans Kößler; Sektionsleiter Fußball: Ossi Ortler jun.; Stellvertreter: Dr. Walter Pervulesko; Jugendleiter: Pepi Ottl; Baureferent für den Sportplatz: Martin Eberle*; Sektionsleiter Tischtennis: Willi Diedl; Stellvertreter: Rotter Franz; Statistik: Diedl Hans.
Der geschäftsführende Obmann Rudolf Ottlyk bat hierauf alle Mitglieder, an dem Vereinsgeschehen, an den sportlichen und geselligen Veranstaltungen weiterhin lebhaft teilzunehmen und gab seiner Hoffnung Ausdruck, daß es dem FC Wacker nun in seinem 40. Jahre seines Bestehens wieder gelingen wird, in seiner Klasse Meister zu werden und als Jubiläumsgeschenk den Aufstieg in die Landesliga zu erreichen**. Um die sportlichen Leistungen zu erhöhen hat der Verein keine Mühen und Kosten gescheut, und den Bau eines eigenen Sportplatzes in Angriff genommen.
Wenn im Verein weiterhin der altbekannte Wackergeist und die Wackerkameradschaft sein wird, so kann der Erfolg nicht ausbleiben.
(Neue Tageszeitung, 6. Feber 1953)

* der FC Wacker Innsbruck, unzufrieden über die vorherrschende Sportplatzsituation in der Nachkriegszeit, nahm sein eigenes Schicksal wacker in Händen und beschloss 1953 den Bau seines eigenen Wackerplatzes. Dazu der verantwortliche Baureferent des Wackerplatzes Martin Eberle: „40% Bauarbeiten am Platze wurden in Eigenregie übernommen. Um mit den zur Verfügung stehenden Mitteln das Auslangen finden zu können werden alle Mitglieder des Vereins ersucht, am Sportplatzbau tatkräftig mitzuwirken. Die geleisteten Arbeitsschichten kommen dem Verein zugute. Es ergeht an alle Mitglieder die Bitte die Mitgliedsbeiträge zu bezahlen und sich an der Bausteinaktion zu beteiligen.“ Bei besagter Bausteinaktion für das Sportplatzprojekt flossen bis zur Jahreshauptversammlung am 14. Januar 1953 stolze 90.000,- Schilling auf das wackere Konto. Die Funktionäre Gebrüder Willi und Hugo Linser (5000,- Schilling) und Dr. Pervulesko (1000,-) gingen mit gutem Beispiel voran.

** Der wackere Wunsch ging in Erfüllung und der FC Wacker Innsbruck sicherte sich im Spieljahr 1952/53 den Titel der 1. Klasse Innsbruck und schaffte somit den Aufstieg in die Tiroler Landesliga.

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