Der ehemalige Stadionsprecher Gerald Pirchl im Gespräch mit Hansi Müller

Müller Hans

Der ehemalige Stadionsprecher Gerald Pirchl im Gespräch mit Hansi Müller

Auf und abseits des Platzes eine charismatische Persönlichkeit- Hans Müller. Ein Portrait des Schwaben, der im Sommer 2008 als EM Botschafter für Innsbruck fungierte.

Hans Peter Müller, besser bekannt unter Hansi Müller, wurde am 27. Juli 1957 in Stuttgart geboren. Während seiner Schulzeit startete die Karriere beim SV Stuttgart- Rot. Auch beim VfB Stuttgart erkannte man schnell das Talent des Mittelfeldspielers. Der Schüler wechselte zum bekannten Verein aus Baden-Württenberg und erhielt nach dem Gewinn der A- Jugend Meisterschaft seinen ersten Profivertrag.

Das erste Erfolgserlebnis

Der VfB Stuttgart spielte damals in der zweiten Liga. Müller war Teil der Mannschaft, die den Aufstieg fixierte. In der höchsten Spielklasse erzielten die Schwaben den Vizemeistertitel 1979. Insgesamt absolvierte Hansi Müller 186 Spiele im Dress des VfB Stuttgart und konnte sich 65 Mal als Torschütze feiern lassen. Sein Engagement dauerte von 1977 bis 1982. Danach wechselte der Stuttgarter ins Ausland.

Die Zeit in Italien

Seine erste Auslandsstation war Inter Mailand. Der Mittelfeldspieler kam 1982 zu den „Schwarz- Blauen“, bei denen er bis 1984 blieb. Die Zeit war von vielen Verletzungen geprägt, was zur Folge hatte, dass der Legionär nur sporadisch zum Einsatz kam. 1984 blieb er noch in Italien, allerdings schnürte er die Schuhe für den AC Como. Der Verein aus der Lombardei spielte damals in der Serie A.

Liebe auf den ersten Blick

1985 wurde Hansi Müller als Neuzugang am Innsbrucker Tivoli begrüßt. Von Beginn an fühlte sich der Deutsche im „Heiligen Land“ wohl. In der Tiroler Landeshauptstadt feierte der Europameister so viele Titel wie bei keinem anderen Verein. 1989 konnte das Double an den Inn geholt werden, ein Jahr später stemmten erneut die Spieler aus Innsbruck den Meisterteller in den Innsbrucker Nachthimmel. Auf der internationalen Fußballbühne zogen die Mannen von Trainer Felix Latzke in das Halbfinale des UEFA Cup ein, wo allerdings gegen den späteren Gewinner aus Göteborg Endstation war. Insgesamt bestritt der Legionär 123 Meisterschafts-und 13 Cupspiele. 37 Treffer bejubelten die Fans. 16 internationale Einsätze bei drei Toren. 2008 trat er als Eurobotschafter für seine zweite Heimat auf.

Nationalmannschaft

42 Mal trug Hansi Müller das Trikot der deutschen Nationalmannschaft und schoss dabei 5 Tore. Sein Debüt feierte er bei einer 0:1 Niederlage gegen Brasilien kurz vor der WM in Argentinien. 1980 schlug seine große Stunde: Deutschland wurde in Rom Europameister. Im WM Finale 1982 verloren die Germanen gegen Italien. Zu seinem 50. Geburtstag organisierte der Stuttgarter eine Neuauflage dieses Endspiels, das dann 4:4 endete.

Eines Tages bat Hansi Müller seinen damaligen Trainer Ernst Happel um eine Unterredung. Der Deutsche sagte: „Trainer wir müssen miteinander reden.“ Doch die Trainerlegende war anderer Meinung und antwortete: „ Wann S´ reden wollen, müssen S´ Staubsaugervertreter werden.“ Jeder der ihn spielen gesehen hat, weiß, dass seine Berufswahl die Richtige war. Unvergessen bleibt die Art und Weise wie er Fußball spielte. Stets seine Mitspieler im Blick, packte der Regisseur jederzeit einen Zuckerpass aus, der Raum und Torerfolg eröffnete. Wenn der Deutsche sich den Ball an der Eckfahne oder für einen Freistoß zu Recht legte, herrschte höchste Alarmstufe bei den gegnerischen Mannschaften.