Der Frauenfußball ist in Österreich und weiten Teilen Europas noch mit vielen Vorurteilen behaftet. Das Spektrum umfasst von langweilig bis hin zu bösen Unterstellungen fasst alles. Auch die Damenmannschaften des FC Wacker Innsbruck spielen in der Tiroler Medienlandschaft eine untergeordnete Rolle, obwohl im letzten Jahr der Vizemeistertitel erobert wurde. Die treuen Besucher der Heimspiele konnten bis zum Sommer 2008 einer Weltmeisterin am W1 des Tivoli auf die Beine schauen – Angelika Feldbacher
Die Anfänge
Angelika Feldbacher wurde am dritten Juni 1986 in Bad Reichenhall geboren. Im Alter von fünf Jahren schaute sie ihrem Bruder beim Fußballtraining zu und durfte mitspielen. Dieser Sport begeistert das junge Mädchen. Dadurch legte der TSV Bad Reichenhall den Grundstein für eine große Karriere.
Die weiteren Stationen
Vom Heimatverein wechselte die Mittelfeldspielerin zum SV Saaldorf. Danach unterschrieb Feldbacher beim FFC Wacker München, einem Pionierverein im deutschen Frauenfußball. Anschließend zog die Deutsche in die USA. Dort ist der Fußball ein Sport für Frauen. Bei Oklahoma State University hatte sie die perfekte Mischung aus Studium und Sport. Im Jahr 2005 war die Legionärin die einzige Spielerin ihres Teams, die alle 19 Spiele der Saison von Beginn an spielte. Sie erzielte fünf Tore und gab ebenso viele Vorlagen.
Höhepunkt und ein bitteres Erlebnis
Im Jahr 2004 gewann Feldbacher mit der U 19 Nationalmannschaft den Weltmeistertitel in Thailand. Fünf Einsätze hatte sie im Laufe des Turniers, allerdings stand die Mittelfeldspielerin nur einmal in der Startformation. Während dem Viertelfinale, das Deutschland im Elfmeterschießen für sich entschied, erlebte Feldbacher ihre größte sportliche Enttäuschung: 70 Minuten wärmte sich die damals 18 jährige auf, ohne eingesetzt zu werden. Im Endspiel wurde die Bayerin in der 66. Minute eingewechselt und war die einzige Akteurin die eine gelbe Karte erhielt. Im gleichen Jahr holte Deutschland, mit Feldbacher, auch den U 19 Vizeeuropa-meistertitel.
Zeit in Innsbruck
Eigentlich wollte die Deutsche nach 16 Monaten Amerika sich in Innsbruck auf ihr Studium konzentrieren, doch bei einem Hobby Fußballspiel überredete sie eine spätere Mitspielerin zu einem Training des FC Wacker Innsbruck zu kommen. Feldbacher verlängerte ihre Karriere um ein halbes Jahr. Mit den Innsbruckerinnen reiste sie zu einem Futsalturnier nach Maxhütte Haidorf, wo Feldbacher auf einen ihrer Ex Vereine traf. Das Spiel zwischen Wacker Innsbruck und Wacker München ging an die Gäste aus der Tiroler Hauptstadt.
Im Sommer 2008 beschloss Angelika Feldbacher dann endgültig die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen und sich voll und ganz dem Studium der Medizin zu widmen.