Kurt Jaras Karriere begann im Tor. Schnell erkannte sein Trainer beim Innsbrucker Sportclub aber Kurtls wahres Talent. „Im Tor bisch nix“, meinte der staubtrocken.
Um kolportierte 70.000 Schilling wechselte Jara 1968 zum FC Wacker Innsbruck. Leopold Stastny suchte einen Nachfolger fĂ¼r den abgewanderten Helmut Redl. Jaras Markenzeichen waren stets heruntergerollte Stutzen. Dazu meinte Kurt, das sei kein Markenzeichen. „Die rollen doch von ganz alleine runter“ – kein Wunder bei seinen Soletti-Beinen.
Internationale Erfolge
Mit 18 feierte er sein DebĂ¼t in der Kampfmannschaft des FC Wacker Innsbruck. Mit den Schwarz-GrĂ¼nen wurde er einmal Cupsieger und dreimal österreichischer Meister. Bei den Innsbruckern war Kurt stets eine StĂ¼tze und so feierte er 1971 seinen Einstand in der Nationalmannschaft. Insgesamt spielte er 59-mal im Team und schoss dabei 14 Tore. Kein anderer gebĂ¼rtiger Tirol hat mehr Teameinsätze. Sein bestes Spiel fĂ¼r Ă–sterreich lieferte Kurt in der Qualifikation zur Europameisterschaft 1974 in Budapest gegen den Erzrivalen Ungarn. Da spielte der schlaksige FlĂ¼gelflitzer die Ungarn im Alleingang schwindlig. Am eindrucksvollsten fĂ¼r ihn dĂ¼rfte aber sein DebĂ¼t 1971 in Sao Paulo gewesen sein. Vor 80.000 Zuseher erreichten die Ă–sterreicher ein 1:1 gegen Brasilien.
Rekordtransfer
Im Sommer 1973 wechselte Jara fĂ¼r 9 Millionen Schilling von SSW Innsbruck nach Valencia – fĂ¼r damalige österreichische Verhältnisse eine Rekordsumme. Nach zwei Jahren Spanien ging er 1975 zu MSV Duisburg. 1980 spielte Jara fĂ¼r ein Jahr bei Schalke 04, ehe er in die Schweiz zu Grashoppers ZĂ¼rich Ă¼bersiedelte. Mit den ZĂ¼richern wurde er einmal Cupsieger und dreimal Meister. 1985 beendete Kurt seine aktive Karriere, blieb den Schweizern aber noch bis 1994 als Trainer erhalten. 1987 wurde er Cheftrainer bei Grashoppers ZĂ¼rich. Ab 1989 trainierte er fĂ¼r zwei Jahre den FC St. Gallen und zum DrĂ¼berstreuen noch weitere zwei Jahre seinen einstigen Stadtrivalen FC ZĂ¼rich. Dann kehrte er kurz nach Ă–sterreich zurĂ¼ck um Mödling zu trainieren. Weitere Trainerstationen waren der FC Xanthi und Apoell Nikosia.
Glorreiche RĂ¼ckkehr
Im Winter 1999 kehrte Kurt dann als Trainer ins Tivoli heim. Der damalige FC Tirol Innsbruck wurde in Folge beste Mannschaft im FrĂ¼hjahr. Nachdem Kurt Jara praktisch jeder Wunsch erfĂ¼llt wurde, eroberten die Tiroler mit ihm als Trainer gleich zweimal den Meistertitel, ehe ihn der Lockruf der Deutschen Bundesliga erreichte und er beim HSV anheuerte. Nach zwei Jahren wechselte er zu Kaiserslautern. Nach ZerwĂ¼rfnissen mit den dortigen Fans Ă¼bernahm Kurt 2005 das Kommando des neu gegrĂ¼ndeten Vereins Red Bull Salzburg, wo er nur ein Jahr tätig war und Vizemeister wurde.
Legende mit Makel
FĂ¼r Wacker Innsbruck spielte Kurt Jara 147-mal und erzielte dabei 50 Treffer. Er feierte als Spieler und Trainer Meistertitel mit dem Verein und spielte sich mit seinem Können und seinem erfrischenden FlĂ¼gelspiel in die Herzen seiner Fans. Kurt Jara wäre ansich DIE Wacker-Legende schlechthin. Leider zeigt er sich dieser Ausnahmestellung nicht wĂ¼rdig. FleiĂŸig betont er, wie sehr doch der Verein von ihm profitiert hat, vergisst dabei aber gerne, dass ihm der FC Wacker Innsbruck erst die Möglichkeit gegeben hat sich zu entfalten. Nach seiner RĂ¼ckkehr als Trainer nach Ă–sterreich glänzte er auĂŸerdem mit zahlreichen unqualifizierten Ă„uĂŸerungen gegenĂ¼ber seinem einstigen Verein und stieĂŸ damit der gesamten Wackerfamilie vor den Kopf. Vielleicht besinnt er sich aber in Zukunft eines Besseren und kehrt in den SchoĂŸ der Wackerfamilie zurĂ¼ck.