Aus, Schluss, Vorbei. War es das, nach der Millionenpleite des FC Tirol 2002? Innsbrucks Fuballfans standen unter Schock. Was hat man in all den vergangenen Jahren nicht alles miterlebt – gute wie auch schlechte Zeiten, Meistertitel, Cupsiege und glorreiche Europacup Schlachten. In den letzten Jahren des Vereines erlag man der süßen Verlockung der Champions League und übernahm sich derart, dass ein Weiterbestand nach dem Scheitern in der Qualifikation unmöglich wurde. Das war aber wiederum die Geburtstunde von Wacker. Der „alte“ Verein kam unter neuen Namen wieder. Und wie….
Mit einem Spirit, der an den alten Wackergeist erinnerte. Mit einem Ali Hörtnagl und Robert Wazinger, welche dem Innsbrucker Fußball treu geblieben waren, und die neue junge Mannschaft zum Durchmarsch führten und eben Sammy Koejoe, der mit 58 Toren einen erheblichen Anteil am schwarz-grünen Durchmarsch hatte.
SAMMY kam, sah und siegte
Über Austria Lustenau, Austria Salzburg und die Queens Park Rangers landete Sammy Koejoe im Sommer 2002 in Innsbruck beim FC Wacker und verzauberte mit seinem vieldiskutierten und unnachahmlichen Laufstil die Fans zu einer jubelnden Menge, wie es kaum ein anderer Fußballer jemals in Tirol schaffte. Legendär war nicht nur sein Laufstil, sondern auch seine Kühnheit oder wie es Sammy nennt, seinen Drang zur Show. Stets, wenn die Fans seinen Namen skandierten, egal ob während eines Spieles oder kurz vor entscheidenden Elfmeter, der Holländer klatschte mit seinen Fans mit. Und diese Lockerheit gab ihm vor allem sportlich Recht. Seine Erfolgsbilanz: 36 Tore in der Regionalliga West, 22 Tore in der Red-Zac Liga, somit zweimal Torschützenkönig, 12 Tore in der Bundesliga und zahlreiche Tore im ÖFB Cup. Unvergessen ist sein Hattrick gegen Schwechat im Relegationsauswärtsspiel 2003 und der damit verbundene Aufstieg in die zweithöchste Liga.
Ruf der Bundesliga
Im Winter der Spielzeit 2004/2005 erhielt Sammy ein Angebot vom SC Freiburg. Die Breisgauer befanden sich mitten im Abstiegskampf. Koejoe sollte dem Verein helfen in der deutschen Bundesliga zu bleiben. Für kolportierte 300.000 Euro wechselte er vom FC Wacker nach Freiburg. Doch das erhoffte Ziel, Klassenerhalt, wurde nicht erreicht. In der zweiten Liga brachte er es auf 24 Einsätze. Dabei erzielte er fünf Tore. 2006 wechselte der Holländer nach Brauschweig, wo er allerdings nicht glücklich wurde und den Verein nach nur einem halben Jahr in Richtung Dresden verließ. Bei Dynamo erzielte er in 16 Spielen acht Treffer – die Rückkehr in die zweite Bundesliga gelang jedoch nicht. Nach einem weiteren Jahr in Deutschland, in Frankfurt, kehrte Sammy 2008 wieder an die Stätte seiner größten Erfolge nach Innsbruck zurück
„Ich bin ein Tiroler“
Kurz vor seinem 34. Geburtstag ließ Sammy die Wacker Familie mit den Worten, Innsbruck ist meine Stadt und Wacker mein Verein aufhorchen. Im Rahmen eines Interviews mit der Online Redaktion schwärmte Koejoe von Tirol, den Menschen und vom FC Wacker Innsbruck. „Ich fühle mich wie ein waschechter Tiroler, vor allem wenn ich mich in meine Lederhose zwänge. Die Leute in Innsbruck und in Tirol haben mir immer wieder die Kraft gegeben, an neue Aufgaben heranzugehen. Kraft gegeben mich noch mehr reinzuhauen, um sie nicht zu enttäuschen. Und ich bin froh, wieder zu Hause sein zu dürfen.“ Leider dauerte dieses „zu Hause sein dürfen“ nur ein Jahr, aber vielleicht ergibt sich in Zukunft die Chance auf eine dritte Ära „Sammy Koejoe in Innsbruck“, in welcher Form auch immer.