Das altehrwürdige Tivoli

Die Geschichte des Tivoli Stadions

Das altehrwürdige Tivoli

Viele Mythen und Geschichten ranken sich ums Tivoli, die legendäre Heimstätte unseres FC Wacker Innsbruck. Viele Siege unserer Schwarz-Grünen konnten bejubelt werden und viele Tränen wurden gemeinsam mit Tausenden anderen vergossen. Die Online Redaktion möchte euch auf eine Reise in unsere Vergangenheit einladen. 

Das Stadion auf Bombentrichtern

Das Gelände östlich des Sillufers, wo das „alte“ Tivoli Fußballstadion stand, hatte die Stadtgemeinde Innsbruck 1904 angekauft. Gedacht war dieser für die Abhaltung von Viehmärkten, für einen Kinderspielplatz und für einen Trabrennplatz.
Ein Jahr vorher wurde in diesem Gelände das Gasthaus „Tivoli“ eröffnet, eine Wirtschaft, die erst vor wenigen Jahren Wohnblöcken weichen musste und die in den siebziger und achtziger Jahren als eine berüchtigte Stätte für Kartenhaie bekannt war.

Die Entstehung
1922 begann man am Tivoli mit dem Bau eines Sportplatzes samt Infrastruktur und Tribünen, einer Umkleidekabine, einem Buffet sowie einer Laufbahn. Während des zweiten Weltkrieges zerstörten 67 Bombentreffer das ganze Areal.
Kurz nach Kriegsende wurde am Tivoli Gemüse und Korn angebaut, zur Linderung der Not der Bevölkerung. Jedoch unerschütterliche Sportsfreunde ließen sich nicht abhalten und begannen mit der Begradigung des Geländes, errichteten Baracken, Tribünen und einen Reportageturm. Im Frühjahr 1950 waren die Vorarbeiten für das Tivolistadion abgeschlossen. Geplant war ein Spielfeld mit einer Größe 70 mal 105 Metern. Bald darauf wurde mit den Arbeiten für die Tribüne im Westen und die offenen Sitze für die Stehplatztribüne im Osten begonnen. Den Bauschutt beschaffte man sich von zahlreichen Bauruinen, vorwiegend von dem zerbombten Hotel Tyrol in der Maria-Theresien-Straße. Am 29. August 1952 fand die Firstfeier statt, nachdem es zu Verzögerungen wegen des fehlenden Baustahls gekommen war. Im August 1953 wurde das Stadion mit dem Spiel zwischen Rapid und OGC Nimes, das 5:1 endete, eröffnet. Das Stadion war zu dieser Zeit einer der modernsten Sportplätze in ganz Österreich. So waren die Tore erstmals mit runden Torstangen ausgestattet.

Die Herkunft des Namens
„Der Name Tivoli leitet sich wahrscheinlich vom angrenzenden Gasthaus ab und vom historischen Felsenstädtchens nahe bei Rom, denn wie in Tivoli sich das Wasser aus einer engen Felsenschlucht in die Gärten der Villen ergoss, so zwängt sich die Sill durch eine Schlucht in das Inntal“, schrieb der Innsbrucker Chronist Wilhelm Eppacher 1953.
Tivoli, antiker Name Tibur, ist eine Stadt in Mittelitalien in der Region Latium, ungefähr 20 km östlich vom Stadtrand Roms.

Unsere Heimstätte
Unzertrennlich mit dem Tivoliareal steht das „Schicksal“ des FC Wacker Innsbruck in Verbindung. In seiner fast 100-jährigen Geschichte erlebte unser Verein alle Höhen und Tiefen ehe er in den Sechzigerjahren der Tiroler Fußballclub wurde, zu dem an den Wochenenden immer mehr und mehr Leute strömten. Unter der Führung der beiden Brüder Willy und Hugo Linser wurde der FC Wacker Innsbruck von 1960 – 1964 Tiroler Meister und es gelang der Mannschaft in der Saison 1964/65 der Aufstieg in die Staatsliga. Unter Trainer Branko Elsner wurde am 19. Juni 1971 im letzen Spiel gegen Wacker Wien der Meistertitel erstmals aufs Tivoli geholt.

Momente und Anekdoten
Unvergesslich ist wohl wie Buffy Ettmayr in seinem letzen Spiel, bevor er nach Deutschland zu Stuttgart wechselte, während des Spiels den Ball stoppte, sich mit beiden Beinen draufstellte und spontan vor dem Publikum salutierte. Seiher wird Buffy Ettmayr wohl für viele Wackerianer unvergesslich bleiben.
Oder als Gustl Starek, Rapid war auf der Verliererebene, wegen Schiedsrichterbeleidigung ausgeschlossen wurde, das ganze Stadion ein Pfeifkonzert veranstaltete und er auf dem Weg in die Kabine die Hose herunterzog und allen Zuschauern am Tivoli seinen blanken Hintern präsentierte.
Ebenfalls unvergesslich ist wohl jener dürre Mann, der bei jedem Spiel während der Pause auf das Spielfeld rannte und mit einem faustgroßen Ball und seinem zerknautschten Hut seinen Schabernack trieb. Er heiterte das Publikum mit seinen pantomimischen Einlangen, Saltos und körperlichen Verrenkungen über Jahre auf. Leider zertrümmerte er sich bei einem Hechtsprung, den er etwas zu hoch anlegte, die Schulter und konnte dann nicht mehr für Pauseneinlagen sorgen.